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Ich habe eine gespaltene Persönlichkeit.


Es fällt mir schwer, diesen Text auf Deutsch zu schreiben.


Denn kreatives Schreiben beginnt in meinem Kopf fast immer auf Englisch.

Eine Frau sitzt auf dem Fußboden und lehnt an der Wand.
Bild inspiriert durch das Cover von "everything I know about love" von Dolly Alderton

Ich bin in Deutschland aufgewachsen, jedoch mit 18 Jahren nach London gezogen. Dort habe ich ganze 10 Jahre verbracht. Das wohl prägendste Jahrzehnt für mein späteres Leben, denn ich lernte mich selbst als Erwachsene kennen. Ich tauchte zum ersten Mal in die Arbeitswelt ein und in die Verantwortungen, die damit einhergehen. Aber auch in die sozialen Kompetenzen, die es brauchte, um ein Teil dieser Welt zu werden. Was die Arbeitswelt angeht, wurde ich sozusagen in London sozialisiert.


Mit 30 entschloss ich mich aus verschiedenen Gründen, nach Deutschland zurückzugehen.

Was folgte, war die schwerste Zeit meines Lebens bisher:

Zwei Burnouts, eine psychosomatische Reha und 100 Stunden tiefenpsychologische Betreuung.


Ich fühlte mich selbst verloren und nicht zugehörig in der Gesellschaft, in der ich groß geworden war. Die sozialen Kompetenzen konnte ich hier nicht wirklich effektiv anwenden, denn sie wurden zum Teil nur skeptisch beäugt. (”Smalltalk? Komm zum Punkt!”)


Warum ich euch das erzähle? Ich mache momentan eine ähnliche Erfahrung mit in der virtuellen Welt. Ich fühle mich nicht heimisch im DACH-Storytelling. Ich nehme viel davon als „Ich zeig dir mal, wie das hier geht…“ wahr.


Den perfekten Ausdruck habe ich natürlich nur auf Englisch parat: “We are all trying to outsmart each other.”


Ich weiß nicht, wie ich mich hier sprachlich (und dadurch auch kulturell) positionieren soll. Mein idealer Kundenstamm soll zu 80 % international sein. Ich möchte mit Unternehmen und Marken zusammenarbeiten, die weltweit etwas bewegen möchten.

Jedoch lebe und arbeite ich im DACH-Raum und habe in den letzten 10 Jahren hier auch wichtige und wertvolle Erfahrungen gesammelt, die täglich in meine Arbeit einfließen.


Das Bild, das ich daher gern zeichne, ist das der gespaltenen Persönlichkeit:


Es gibt eine englische Mel und eine deutsche Mella in mir, die ich versuche zu vereinen (The Mella Edit). Beide Teile dieser Persönlichkeit sollen, nein müssen, Teil meiner Personal Brand sein.


Wie aber schaffe ich das mit Beständigkeit und Authentizität? Eine nachhaltige Strategie erfordert, dass ich meine bilinguale und multikulturelle Identität intergiere, ohne dabei meine Werte zu beeinträchtigen.


Es geht darum, langfristig glaubwürdig zu bleiben und eine Marke aufzubauen, die sowohl international als auch lokal Anklang findet.


Lohnt es sich also den Blog auf Deutsch aufzubauen?


Mella xx



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